„Erickson hatte aus eigener Erfahrung die Wirksamkeit der Selbsthypnose zur Schmerzbewältigung kennen gelernt (Erickson erkrankte zweimal, mit 17 und 51 Jahren, an Kinderlähmung und litt die letzten Jahrzehnte seines Lebens an chronischen Schmerzen) und machte die Auffassung populär, dass hypnotische Trance ein Zustand selbst bestimmter Potenz des Individuums sei und einen Zugang zu eigenen Ressourcen darstelle. Die therapeutische Kunst bestehe darin, dem Patienten diesen Zugang zu öffnen und ihn dann seine eigenen Lösungen finden zu lassen.„
Dem entspricht ein bestimmtes Menschenbild, „nämlich dass ein Individuum die Ressourcen zur Veränderung in sich trägt und meist weder instruiert werden noch neu lernen muss, um körperliche und seelische Probleme zu lösen.„
Der Unterschied zwischen der klassischen Hypnose und der Hypnotherapie nach Erickson:
- Die klassische Hypnose „funktioniert“ im Allgemeinen erst dann, wenn der Patient mindestens zu 90% in Trance ist, d.h. wenn das Bewusstsein nahezu oder total ausgeschaltet ist und eine Amnesie einsetzt, die dann später vielleicht durch eine posthypnotische Suggestion nachträglich außer Kraft gesetzt wird.
- Häufige Ängste: „Was macht der mit mir, wenn ich den Löffel abgegeben habe?„
- Die Trance-Induktion dauert viel länger.
- Selbsttrance scheidet praktisch aus.
- Erickson funktioniert ab 50% Trance oder manchmal auch schon früher.
- Der Patient bekommt alles mit. Er hat keine und braucht im Allgemeinen auch keine Amnesie.
- Der Patient hat weniger Ängste.
- Kurze Trance-Induktionen.
- Unabhängig vom Therapeuten, weil Selbsthypnose möglich und Selbstorganisation statt Fremdbestimmung.
- Eine Aufdeckung von Dingen, mit denen das Bewusstsein nicht fertig wird oder die „noch nicht dran“ sind, geschieht nicht, weil das Unterbewusstsein nur so viel zulässt, wie der Patient verkraften kann.