Mit Verdacht auf Epilepsie kam das Mädchen mit ihrer Mutter in meine Praxis, das Rezept für Anti-Epileptika schon in der Tasche. Die 12jährige war von der Schule nach Hause gekommen, hatte sich aufs Sofa gelegt – die Beine über die Lehne, den Kopf Richtung Boden hängend – und war nicht mehr ansprechbar gewesen. Ein Besuch in der Notaufnahme brachte keine klare Diagnose, nur den Verdacht auf Epilepsie. Mittels eines kinesiologischen Tests kamen wir zu einem ganz anderen Ergebnis: Ursache war eine massive Störung im Zentralmeridian, verursacht durch den durchgängigen Metalldraht an der neuen festen Zahnspange des Mädchens.
Immer wieder erleben wir solche Situationen bei Kindern und Jugendlichen, die scheinbar „von heute auf morgen“ über gesundheitliche Probleme klagen – die Bandbreite reicht von Konzentrationsstörungen über Übelkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen bis zu Verspannungen und Kopfschmerzen, aber eben auch massiven Störungen wie oben geschildert. Und sehr oft stellt sich beim kinesiologischen Testen heraus, dass die feste Zahnspange der Verursacher ist.
Auch ein so genannter Retainer, ein durchgehender Metalldraht, der hinter die Zähne gelegt und fest einbetoniert wird, um frisch gerichtete Zähne „in der Spur“ zu halten, kann solche schwerwiegenden Auswirkungen haben. Ein Fallbeispiel aus der Praxis ist eine 29jährige Jura-Studentin, die aufgrund von Bandscheibenvorfällen und mehrerer Lendenwirbelsäulen-OPs schon kurz nach Beendigung des Studiums berufsunfähig wurde, weil sie nur noch stehen und liegen, aber nicht mehr sitzen konnte. Auch hier war der Retainer die eigentliche Ursache. Durch den störenden Metalldraht wird der Energieausgleich zwischen Zentralmeridian und Gouverneursgefäß verhindert. Die gestaute Energie kann nicht mehr abfließen, schiebt sich in die Muskulatur und verspannt und schädigt das gesamte System.
Nun soll dies kein Aufruf gegen feste Zahnspangen werden, denn auch schief stehende Zähne können früher oder später zu Gesundheitsstörungen führen. Allerdings möchte ich an alle Eltern appellieren, die Zahnspange „im Blick“ zu haben, wenn bei den Kindern plötzlich merkwürdige Symptome auftreten, die nicht erklärbar sind. Ein kinesiologischer Test bringt schnell Aufklärung, ob die Spange die Ursache ist, spart viel Rätselraten und bewahrt ggf. vor einer falschen Behandlung und einer Verschlimmerung der Symptome.
In Oldenburg gab es einen Kieferorthopäden mit kinesiologischer Ausbildung der die Problematik der Störfelder durch Spangen dadurch behoben hat, dass er den durchgehenden Draht in der Mitte trennte und durch ein Kunststoffgeschiebe ersetzte. Damit war die Störung sofort aufgehoben und die Symptome verschwanden in der Regel ebenso plötzlich, wie sie gekommen waren. Dies war auch bei der jungen Patientin mit der angeblichen Epilepsie der Fall – nach Durchtrennung des Drahtes hatte sie nie wieder Probleme.
Als Heilpraktiker wünsche ich mir mehr Achtsamkeit für diese Problematik, da hier gesundheitliche Probleme erst geschaffen werden – was aus meiner Sicht als Ingenieur völlig unnötig ist. In einer Zeit, wo wir ganze Autokarosserien aus Carbonfasern bauen können müsste es eigentlich möglich sein, einen simplen Metalldraht durch ein ähnlich zugfestes Material aus neutralem Kunststoff zu ersetzen. Damit wäre das Problem sofort aus der Welt. Denn wer möchte schon für sein ebenmäßiges Gebiss mit massiven Gesundheitsstörungen zahlen?
Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie in der Praxis.